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Probleme bewältigen aufgrund des Außeinanderlebens und der Vernachlässigung in einer Beziehung bei PerspektivePlus

Angst vor Nähe und Distanz

In manchen Situationen intensiver zwischenmenschlicher Nähe verspüren Sie eine nicht mit Worten zu beschreibende Ängstlichkeit oder gar Angst? Sie flüchten oder stoßen den anderen verbal zurück, ohne genau zu wissen warum?

 

Hinter einem solchen, nach außen spürbaren Distanzbedürfnis stehen innerlich häufig Verlustängste und/oder Angst vor Zurückweisung. Beide Ängste resultieren in der Regel aus frühen Kindheits-Ereignissen, in denen der Betroffene einen plötzlichen Verlust oder wiederholte Zurückweisungen erfahren und in seiner kindlichen Hilflosigkeit als traumatisch erlebt hat. Solche Erfahrungen werden von Kindern oft als so existenziell bedrohlich empfunden, dass auch im Erwachsenenalter noch Verhaltensmuster wirksam sind, die vor einer Wiederholung der traumatischen Situation schützen sollen.

 

Obwohl eine große Sehnsucht nach Geborgenheit, Angenommen- und Aufgehoben-Sein besteht, aktivieren intensive Bindungsbedürfnisse nahestehender Personen immer wieder die alten Schutzmechanismen, ohne dass eine willentliche Einflussnahme darauf möglich erscheint. Die Folge sind Verhaltensweisen wie z.B. plötzlicher Rückzug, Provokation von Konflikten oder unmotivierte Aggression, die allesamt Distanz schaffen sollen. Der Angst, zurückgewiesen oder verlassen zu werden, wird also unbewusst dadurch begegnet, dass man selber zurückweist oder verlässt, weil dies als weniger schmerzlich bzw. existenziell bedrohlich erlebt wird.

 

Im Mittelpunkt meiner Arbeit mit Menschen, die unter Nähe-Distanz-Konflikten leiden, stehen diese automatisierten Schutzmechanismen. Es geht entscheidend darum, die etablierten Verhaltensmuster Schritt für Schritt gegen solche auszutauschen, die eine gesunde Balance zwischen Nähe und Distanz ermöglichen. Durch eine behutsame Integration der beiden menschlichen Grundbedürfnisse nach Bindung und Autonomie wird der Angst begegnet, durch Zurückweisung oder Verlust den Boden unter den Füßen zu verlieren.

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